Freitag, 30. April 2010

Wie viel ist genug?

Man hört immer wieder, dass das richtige Mass wichtig ist. Doch wie lässt sich dieses bestimmen? Was ist richtig, was ist falsch? Was zu viel, was zu wenig?

Wenn ich Aufmerksamkeit brauche, wie viel ist zu viel Wunsch nach Aufmerksamkeit? Was ist zu wenig Aufmerksamkeit, so dass der gefühlte Mangel rechtens ist und nicht aus einem übersteigerten Bedürfnis kommt? Kann man überhaupt von zu wenig oder zu viel sprechen oder impliziert das schon eine unangebrachte Wertung?

Wer setzt das Mass? Und wie geht man mit Ungleichgewichten um? Wenn weniger kommt, als man braucht? Mehr gegeben wird, als man erträgt? Mehr gefordert wird, als man geben kann?

Ist Aufmerksamkeit, die auf Wunsch gegeben wird, gleich viel wert wie die, welche von Herzen kommt? Kann solche, die auf Wunsch kommt, nicht auch von Herzen kommen, da man sie ja dem anderen zu liebe gibt?

Was passiert, wenn immer weniger kommt, als man braucht? Verkümmert man dann? Stirbt man innerlich leise ab? Wie eine Blume ohne Wasser? Müsste man lernen, genügsamer zu werden? Oder um die Aufmerksamkeit kämpfen? Bedeutet der Kampf nicht, dass man dem andern nachrennt? Verliert man nicht ein Stück Gesicht dabei? Müsste Aufmerksamkeit nicht kommen, wenn man jemandem wichtig ist? Ist Aufmerksamkeit nicht ein Barometer der Wichtigkeit, des Stellenwertes, den man bei einem anderen Menschen hat?

Fragen über Fragen, einfach so dahingeworfen...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, es ist beides: Aufmerksamkeit muss man einfordern, sie zeigt aber auch an, wie wichtig man ist.

Was die korrekte Menge Aufmerksamkeit angeht: Ich glaube, das man Aufmerksamkeit nicht quantifizieren kann. Das rechte Mass ist reine Qualität, nur dem Empfinden zugänglich.
Wenn immer - auch nach Einforderung - zuwenig Augmerksamkeit kommt zeugt das nicht zwangsläufig von Desinteresse, aber es ist schon ein Konflikt da. Dann will man selbst mehr Nähe als man bekommt und das ist kaum zu ertragen. Natürlich kann auch zuviel Aufmerksamkeit lästig sein - aber wahrscheinlich ist das so herum leichter erträglich. (letzteres weiss ich allerdings nicht)

Cosima hat gesagt…

Zuviel Aufmerksamkeit kann auch belastend sein, weil man selber dann ständig damit beschäftigt ist, diese irgendwie abzuwenden, um noch genug Raum für sich selber zu haben. Gleichzeitig hat man ein schlechtes Gewissen, dies zu tun, da man ja dem anderen etwas abspricht, was der von Herzen geben will - oder auch aus anderen Motivationen?!?

So oder so: Ziel ist es, ein ausgewogenes System hinzukriegen, in dem Geben und Nehmen bei beiden so ausgerichtet ist, dass es für beide passt.