Freitag, 17. Februar 2012

Sinn? - Überbewertet

Das Bundesamt für Umwelt hat eine Umfrage gemacht. Das ist an sich nicht spektakulär und auch nicht bemerkenswert, das tun die dann und wann. Die neuste Befragung ging zum sinnigen Thema: Wald. Was gefällt Menschen im Wald? Was machen sie da? Was für eine Art Wald hätten sie denn gerne? Resultat: Die Menschen entspannen gerne im Wald und mögen Laub-/Nadelbaumgemische,die von einem Bächlein durchzogen sind. Ob nun die eifrigen Bundesbeamten dahingehen, in Laubwälder Nadelhölzer, in Nadelwälder Laubbäume zu pflanzen? Sehen wir nächsten Sonntag Bundesangestellt mit Schaufeln und Wassereimer beschäftigt Bächlein legen? Und was, ja was, hätten sie getan, hätte die Mehrheit gerne lichtdurchflutete Pinienwälder gehabt? Fussballfeldbeleuchtungen montiert und Piementesische Wälder implantiert? Im Glauben an das Gute im Menschen und im Staat und vor allem in der Schweizer Verwaltung gehe ich aber davon aus, dass sicher viel Sinn hinter dieser Umfrage steckte und die Fragenden nun um Vieles klüger sind und sich die nächste Umfrage ausdenken.

Ein weiterer Unsinn, der mir heute begegnete, ereignete sich mit einem netten Zustelldienst einer Ware, auf die ich schon lange warte. Zweimal waren sie vergebens da, auf meine Anfrage, ob sie noch ein drittes Mal kämen und etwa sagen könnten, wann, meinten sie, ich solle sagen, wann ich da sei.

Ich: Ich bin am Montag und Mittwoch nächster Woche den ganzen Tag hier.
Die: Nennen sie einen genauen Zeitpunkt, wann sie die Lieferung haben wollen.
Ich: Ok, dann kommen Sie doch am Montag um 9 Uhr.
Die: Wir werden am Montag kommen, den genauen Zeitpunkt können wir leider noch nicht sagen.
Ich dachte mir den Rest nur noch....

Kürzlich haben sie bei Sohnemann in der Schule Milchprodukte getestet. Alle mussten von allen vorhandenen MIlchprodukten essen (ich halte ehrlich gesagt nicht sooo viel von Milchprodukten, schon gar nicht in so grossen Mengen - aber einmal ist keinmal und wirklichen Schaden wird er nicht davon tragen - dass diese Kinder dann nicht mehr wirklich Mittagessen wollten, sei mal dahingestellt) und dann eine Bewertung abgeben, was am Besten sei, was weniger gut. Da waren Joghurt, verschiedene Käse, Milch, Käse, Quark und Butter. Also mussten sie auch in einen Block Butter beissen. Wer um Gottes Willen isst Butter pur? Ergibt das Sinn, das so auf Geschmack zu testen und darauf, ob ich es gerne habe, wenn ich es so nie esse? Aber - das waren die Regeln und komischer Weise fand niemand Butter toll... Auch hier wird sicher viel gedacht worden sei vor dem Experiment - mir erschliesst sich das nicht ganz, aber ich muss ja auch nicht alles wissen.

Und so bleibt die Welt ein einziges Mysterium, ich sitze mittendrin und schaue zu und staune.

1 Kommentar:

Thomas hat gesagt…

Hihi - der Lebensmitteltest ist gut. Vor allem, weil sinnigerweise eigentlich nur Essgewohnheiten getestet werden können.

Was schmeckt uns? Da gibt es ein paar banale Parameter, für die man keine Umfrage zu machen braucht.

Und dann gibt es eben den Faktor "Erziehung und Gewohnheit" (Du kennst das Sprichwort sicher: "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht").
Da sind Umfragen sicher sinnvoll. Von mir aus auch ein Praxistest. Die Durchführung im Fall Deines Sohnes erscheint mir aber, gelinde gesagt, merkwürdig.