Mittwoch, 25. Januar 2012

Auf der Suche

Zenshos Gedanken für heute: "Du suchst und suchst und weisst nicht, wonach du suchst. Du erkennst nicht, dass das, was du suchst, der eigentliche, allerinnerste Antrieb deines Suchens selbst ist. Es ist dein wahres Selbst, das überlagert ist von der Wahnvorstellung eines Ego mit seiner erlebten Welt. So ist jedes Suchen im Äusseren eine durch dein Nichtwissen bedingte Fehlinterpretation dessen, was du wirklich suchst."

______

Wie oft denken wir, dass wir zufrieden sind, wenn wir nur etwas bestimmtes erreichen oder haben. Die Objekte der Zufriedenheit sind vielfältig:
"Wenn ich nur endlich abgenommen habe, werde ich glücklich sein."
"Wenn ich meinen Traummann gefunden habe, bin ich zufrieden."
"Wenn ich endlich einen Job habe, bin ich zufrieden."

Die Liste könnte unendlich erweitert werden. Schaut man aber zu den Menschen, die schlank sind, die einen Job jaben, die einen Traummann haben (oder etwas, das danach aussieht :) ), so sind sie selten einfach nur zufrieden oder glücklich, sie suchen wieder etwas anderes. Angekommen in der Zufriedenheit ist niemand durch diese äusseren Dinge. Sie verschaffen zwar eine kurze Befriedigung, auch ab und an ein Glücksgefühl, wenn man ganz bewusst hinschaut auch ein Gefühl der Dankbarkeit. Anhaltend zufrieden ist man aber nicht durch sie.

Wieso suchen wir also im Aussen nach der Zufriedenheit, wenn wir eigentlich wissen, dass sie da nicht zu finden ist? Die Antwort liegt auf der Hand: da schaffen wir es einfacher, ein wenigstens vorübergehendes Geüfhl davon zu erhaschen, wie es wäre, wenn wir zufrieden sind. Es ist eine Befriedigung, die zwar nicht anhält, aber im Moment des Seins gut tut, schön ist, erstrebenswert ist. Und weil es so schön ist, streben wir immer wieder danach, es zu verwirklichen, indem wir im Aussen weiter suchen, neue Punkte anstreben, die uns dieses Gefühl verschaffen. Und indem wir in diesem Aussen verhaftet sind, vernachlässigen wir das, was der eigentliche Ort der Zufriedenheit wäre, unser Inneres. Da ist alles bereits vorhanden, das wir im Aussen suchen. Nur in uns drin werden wir den Grund für Glück und Zufriedenheit finden, alles ist schon da. Wir müssen es nicht suchen.

Um das zu sehen, müssten wir uns aber ganz auf uns besinnen und in uns selber hineinhören. Das macht manchmal Angst, weil man nicht weiss, was man findet und weil man im Laufe der Zeit so weit von sich selber weggerannt ist. Zudem klingt es auch unvorstellbar und irgendwie komisch: In dir liegt das Glück, es ist schon da. Wieso spüre ich es denn nicht? Wie soll das gehen? Erklären kann man es schlecht, es gibt Ansätze, die eine Ahnung geben, aber gehen muss den Weg jeder selber. Nur ein selber erfahrener Weg ist einer, der etwas zwigt, Buchwissen hilft da nicht. Ein erster Anfang ist geschaffen, wenn man sich bewusst ist, dass man selber alles in sich trägt, man selber in seinem Sein schon alles hat und nichts mehr suchen oder erreichen muss, sondern ganz bei sich bleiben. Das hat nichts mit Egoismus oder Egozentrismus zu tun, sondern mit dem Bewusstsein für das eigene Sein als Teil das allumfassenden grossen Seins. Indem wir uns als Teil wahrnehmen eines Ganzen, werden wir lernen, dass es gar nichts geben KANN, das wir noch haben müssen, um glücklich zu sein, wir sind schon ganz.

Keine Kommentare: