Mittwoch, 11. Januar 2012

Macht der Gedanken

Wie oft am Tag sagen wir uns: "Ich kann das nicht.", "Das liegt mir nicht.", "Ich bin halt so (schlecht)." und wundern uns dann, wenn wir die Dinge nicht können, uns schlecht fühlen, uns unwert fühlen. Wo wir gehen, stehen, sind, sehen wir Gefahren, weisen uns selber auf unsere Unzulänglichkeiten hin und sehen die Menschen um uns, die Dinge können, die wir auch gerne könnten, uns aber nicht zutrauen oder uns von Anfang an gleich absprechen.

Wieso sind wir so hart mit uns? Wären wir andern gegenüber auch so unnachgibig, so grausam? Wieso wundern wir uns damit, dass wir wirklich unterliegen? Dinge nicht auf die Reihe kriegen? Und: woher kommen diese Stimmen? Denke ich wirklich von mir, dass ich schlecht bin? Nichts tauge? Ist das MEINE Stimme, die da spricht? Höre ich nicht meinen Vater in mir, wenn ich denke, dass ich halt faul bin, wie er mir sagt, dass ich nur zu faul bin, sonst viel mehr erreichen könnte? Höre ich nicht meinen Lehrer in mir, wenn ich denke, nicht auf den Baum klettern zu können, wie er mich auslachte, als ich die Stange nicht hoch kam? Sind es nicht all die Stimmen von aussen, die sich in mich rein geschlichen haben und nun tagtäglich aus mir sprechen? Wie viel Zeit verbringen wir pro Tag damit, uns negative Gedanken vorzusagen und sie noch zu glauben? Wie viel Zeit verwenden wir darauf, uns Dinge nicht zuzugestehen, weil wir denken, wir wären sie gar nicht wert?

Ich habe ein Bedürfnis, schlucke es runter, weil ich denke, es steht mir nicht zu, das zu äussern. Aber wieso sollte es mir nicht zustehen? Wieso sind die Bedürfnisse anderer wichtiger als meine eigenen? Klar ist es schön, für andere dazusein, aber wieso geben wir uns selber dafür auf? Wer sagt uns, dass wir das tun müssen? All die kleinen Stimmen in uns drin, die da laut und leise durcheinander sprechen uns sagen, was wir alles nicht können, wo wir alle nichts taugen, was wir nicht dürfen, was wir müssen - um geliebt zu werden. Aber wir lieben uns so nicht selber. Im Gegenteil, wir verurteilen uns. Liebt man jemanden, dem man nichts gönnt, den man beschimpft, dem man nichts zutraut? Nein, das tut man nicht. Aber wir wollen geliebt werden. Aber wie sollen uns andere lieben, wenn wir das selber nicht schaffen? Wie wollen wir andern sagen: "He, ich bin liebenswert!", wenn wir uns selber gleichzeitig sagen: "He, du taugst nichts!"

Klar können wir nicht alles. Ich komme wirklich keine Stange hoch. Aber mein Gott, wen kümmert das? Bin ich drum weniger wert? Sicher nicht. Und wenn mich jemand liebt, wird er mir die Stange hochhelfen und nicht unten stehen und mich auslachen. Und alle, die lachen, können wir getrost lachen lassen, denn wir sind nicht auf sie angewiesen. Wir sind nur auf uns selber angewiesen. Darauf, dass wir uns lieben lernen. Sanft mit uns umgehen, uns aufbauen, positiv denken. Wir können Dinge versuchen, statt uns gleich zu sagen, dass wir sie eh nicht können. Und wenn es nicht klappt ist das kein Weltuntergang. Dann haben wir noch einen Versuch. Und sind in unserem Versuchen toll. Weil wir nicht aufgeben. Weil wir an uns und an unseren Fähigkeiten arbeiten. Und auch mal akzeptieren können, dass wir nicht alles können müssen. Aber alles lernen dürfen, wenn wir es wollen. Und schlussendlich ist da immer die eine Botschaft: ich bin gut, genau so, wie ich bin. Ich bin genau so liebenswert. Und die anderen Menschen sind es genau so.

Namaste - finde deinen Weg zu dir selber!

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