Freitag, 23. März 2012

Durch Einheit zum Glück

Es gibt Menschen, die definieren sich über ihren Körper. Wenn sie genau die Figur haben, die sie haben wollen, sind sie glücklich, wenn alles so aussieht, wie es in ihrer Vorstellung aussehen soll, sind sie glücklich - denken sie, denn meist ist es nicht so und sie denken nur, sie wären, wenn denn alles so wäre. Und legen sich ins Zeug, dahin zu kommen, essen nicht mehr, essen zu wenig, mühen sich ab, plagen sich, legen sich gar unters Messer. Und wenn sie sogar erreichen, was sie anstreben, ist die Gefahr gross, dass sie dann etwas Neues finden, das dringend geändert werden muss.

Es gibt Menschen, die definieren sich über ihren Verstand. Logik, Intellekt, Analyse führt zum Glück, denn nur sie können die richtigen Entscheidungen treffen, nur sie finden die Antwort. Im Osten ist man von dieser Sicht wenig überzeugt, sieht in ihr gar das Übel der meisten Leiden. Der Verstand ist nie allwissend, sondern legt gar einen Schleier der Unkenntnis, der Illusion - den Schleier der Maya - über einen. Und doch versuchen wir ständig krampfhaft, mit dem Verstand, mit dem Geist unsere Welt zu erfassen, die Menschen einzuteilen, herauszufinden, was gut ist und was schlecht ist.

Unter dem Strich sind beide Typen gleich unglücklich. Sie sind einerseits verhaftet mit einem Teil von sich, der sie nie zum Glück führen wird. Oft ignorieren sie den andern Teil nicht nur, die verschiedenen Teile sind gar im Widerstreit. Der Geist versucht, den Körper zu formen, dem Körper wird mehr Zuwendung gegeben gegenüber dem Geist, welcher vernachlässigt verkümmert. Dabei haben viele Philosophien propagiert, dass nur das Zusammenspiel beider wirklich glücklich machen kann, da man nie einen Teil von sich ignorieren sollte. Schon in der Bibel steht im Paulus:

"Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begeheren des Geistes richtet sich gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, so dass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt."

Wenn wir ständig vom inneren Streit belastet sind, wird zu viel Energie dahin abgelenkt. Nicht zu unrecht heisst es:

"Mens sana in corpore sano."

Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Und das gilt auf beide Seiten. Ein gesunder Geist wird gebraucht, den Körper gesund zu halten, denn wird der Geist krank, wird das im Körper Spuren hinterlassen. Ist der Körper gesund, kann sich der Geist entfalten. Ist der Körper krank, wird das im Geist Spuren hinterlassen, da er ständig damit beschäftigt ist, sich um die Zipperlein des Körpers zu kümmern.

Wenn wir also eine Basis für ein gutes Leben schaffen wollen, gilt es, sich um Körper und Geist zu kümmern, zu sehen, dass beide gesund sind, dass beide in sich ruhen. Nur wenn wir uns als Ganzes Sorge tragen, stehen wir auf einem gesunden Fundament, welches als Grundlage für unser Leben, für unser Glück im Leben dienen kann. Denn nur ein gesunder Körper und ein gesunder Geist ermöglichen uns, frei von Beeinträchtigungen, frei von negativen Gedanken und Gefühlen und Empfindungen durchs Leben zu gehen.

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