Samstag, 24. März 2012

Energien

Wir sind alle eins, alle gehören wir derselben Kraft an, sind dieselbe Energie. Energie ist überall, in allem, was lebt ist sie, sie ist das Leben, die Essenz, ein grosses Ganzes.
Energie war auch das Thema dieser Woche. Einerseits machte ich einen Kurs in Asiatischer Energiemassage,in Thaimassage, welcher Energien freisetzen sollte, sowohl im Therapeuten wie im Massierten. Andererseits wurde ich konfrontiert mit Menschen, welche sich um Energien sorgten, bevorzugt um die eigenen, welche sie von den fremden gestört wissen wollten.

Geht man von der Einheit von allem aus, von der Verbundenheit allen Lebens, ist die Aussage, dass fremde Energien störend sind, einen beeinträchtigen, einen negativ tangieren, eigentlich paradox, denn die Energie der andern ist dieselbe wie die eigene. Und geht man von der Resonanztheorie aus, so sieht man im Aussen immer das, was man innen lebt, so dass man sich eigentlich fragen müsste, wieso man andere Energien als negativ erachtet.

Was mir aber ganz besonders auffiel - und nicht nur dieses Mal: die Menschen, die andere Energien als negativ erachten, sich vor negativen Energien fürchten, sind meist die, welche am meisten davon verströmen. Sie stehen da, kein Lachen im Gesicht, keine Freude in den Augen, nur Ernst, Verbissenheit, Argwohn. Ob das schützenswert ist? Woher kommt diese Angst vor negativen Energien?

Sicher einerseits aus dem Gefühl, von den andern getrennt zu sein. Man sieht sich und die andern als separierte Wesen, die nichts miteinander zu tun haben. Man sieht sich als Menschen im Käfig, dessen Türe man sorgsam abschliesst, um ja nicht tangiert zu werden von andern. Und meist kommt aus dieser Sicht viel Mehr Leid als aus jeder Energie von aussen kommen könnte.
Eine andere Quelle ist der Glaube, selber höher zu sein als die anderen. Man denkt, selber an einem Punkt zu stehen, den die anderen nicht haben. Man will diesen Punkt nun vor dem vermeintlich minderwertigen schützen. Eigentlich eine sehr überhebliche und wenig liebevolle Sicht. Denn: was macht einen Menschen höher als den anderen? Geld? Ausbildung? Erkenntnisse? Ist man je höher als andere? Sind wir nicht einfach verschiedene Ausprägungen der ein und derselben Energie?

Es gibt im Leben immer Menschen, die einem näher stehen als andere, die einem sympathischer sind als andere, zu denen man den Draht eher findet als zu den andern. Nie können alle Menschen beste Freunde sein, aber wieso muss man die anderen ablehnen? Ich habe mich oft ertappt dabei, aus Situationen heraus negative Gefühle zu entwickeln gegen Menschen. Meist, weil ich mich selber unsicher fühlte und mich so schützte. Oft steigerte ich mich auch in die negativen Gefühle in mir hinein, ärgerte mich über andere, schimpfte auch mal. Wenn ich dann aber in einem ruhigen Moment einen Schritt zurück trat und genau hinschaute, mich bemühte, bewusst zu sehen, was wirklich war, mich auch bemühte, eine positive Haltung einzunehmen, merkte ich immer, dass es mir viel besser geht, wenn ich die anderen Mensche mit Liebe bedenke. Wenn ich sie als liebenswerte Wesen erachte und positiv bleibe. Und oft kam dann auch eine positive Haltung zurück. Auch da müssen nicht immer tiefe Freundschaften entstehen, aber ein Umgang in Frieden und mit Respekt, denn der tut allen gut.

Das ist der Weg, wie wir es selber in der Hand haben, aus unserer Welt eine friedlichere zu machen. Und dann müssen wir uns auch nicht vor negativen Gefühlen schützen, denn was wir in die Welt schicken, wird auch wieder zu uns zurück kehren.

4 Kommentare:

Thomas hat gesagt…

Schön gesagt!
Eine ganze Weile lang habe ich mehr oder minder erfolgreich versucht, *grade* denjenigen, die unhöflich zu mir waren oder von denen ich den Eindruck hatte, sie stünden mir ablehnend gegenüber, besonders höflich zu behandeln. Das funktioniert schon - die meisten sind schon beschämt.
Leute, die mir eher positiv gegenüberstehen finden mich eh nett. Da macht es keine Mühe, "lieb zu sein".

Nun bin ich aber auch in neue Situationen gekommen, in denen das nicht mehr funktioniert (Du kennst die Geschichte). Ich ertappe mich da schon dabei, dass ich mal gerne auf den Tisch hauen mag. Ab und an habe ich auch schon deutliche Worte gesagt gehabt.
Kurz: ich glaube, das menschliche Miteinander ist komplexer und auch durch unser Wollen bestimmt. Darum wäre wohl der erste Schritt, Gleichmut zu lernen, sich nicht von seinen Emotionen tragen zu lassen. Was mich aber auch irgendwie stört, denn letzten Endes machen uns unsere Emotionen ja menschlich und unser Gegenüber soll doch ruhig wissen, wie wir zu ihm stehen, oder? ... ein Dilemma!

biostratus hat gesagt…

Ich denke auch dass Energie das zentrale Element der Existenz per se ist. Alles was wir uns vorstellen können - sogar darüber hinaus - ist durch Energie definiert. Mein kleines naturwissenschaftliche Wissen kriegt noch knapp die Wechselwirkungen von Atomen und Molekülen (Van der Waals) begriffen - vom kleinsten (Das Beispiel des Geckos und seiner "Saugnäpfe") bis zum grössten (Wieso ist die Sonne rund und was für Wechselwirkungen haben Atome von Edelgasen in der Kern Fusion). Wenn dann aber die Dimension von "positiver" und "negativer" Energie dazu kommt - spüre ich sehr stark das mir die Ebene der Philosophie fehlt. Kann eine Energie gut oder schlecht sein? Ist sie nicht einfach da und wir interpretieren was gut oder schlecht ist? Ist Ethik gut oder schlecht? Was ist Wissen?
Ich kann für mich nur sagen - wir haben ein riesiges Glück - dass wir mit unserem Wissen Dimensionen der Energie betrachten können. Und die schönste aller Energien ist immer noch die diese ganz spezielle Energie - die der Liebe! (natürlich nur die positive... hmm - wie war dies schon wieder wegen +/- Energie... ;-)

Cosima hat gesagt…

Thomas - ich denke, Emotionen gehören zu Leben dazu. Sie zu zeigen ist ehrlich und darf auch mal sein. Wenn mich jemand schlecht behandelt, muss ich ihn nicht friedlich lächelnd anschauen, dann darf ich ihm auch mal klar sagen, was ich davon halte, wie ich mich damit fühle. Ich denke, die Grenze ist da, wo ich ihn dann im Gegenzug willentlich verletzen möchte. Da sollte man einen Schritt zurück treten und sich fragen, ob das wirklich nötig ist. Ich denke nicht. Das bringt einem selber nie was, schon gar keine guten Gefühle. Es kostet nur Energie, all die Energie, die man reinsteckt, sich auszudenken, was man tun könnte, sich dabei immer noch mehr in die Negativität dreht. Besser ist wohl, sich dann Dingen zuzuwenden, die einem gut tun, die einem ein gutes Gefühl geben und den andern Menschen eben aussenvor zu lassen. Aber ich denke, schon das erfordert ein Mass an Gleichmut. Und Bewusstsein und Achtsamkeit für die eigenen Gefühle, Gedanken, Taten.

Cosima hat gesagt…

Biostratus, danke für diese EInsicht in die Materie. Ich hätte das in meiner nichtbiologischen Weise auch so gesehen, allerdings ist bei mir die Grenze noch vor den Molekülen und all dem, zu lang ist es her ;)

Ich denke auch, dass Energie an sich nciht positiv oder negativ ist, sie diese Qualität nur durch unseren unterscheidenenden Geist erhält. Wir haben Dinge, die wir gerne haben, die werten wir als positiv, die, welche wir nicht wollen, als negativ. Und genau damit fängt das Leiden an. Wir versuchen fortan alles, zu vermeiden, was uns nicht gut tut und versuchen alles, zu behalten, was wir haben wollen. Wenn wir es haben, sind wir schon in der Angst gefangen, es wieder verlieren zu können. Wenn es weg ist, leiden wir, weil wir es haben wollen.
Könnten wir uns von diesen Wertungen befreien und alles als Teile (notwendige) des Lebens betrachten, wäre wohl vieles einfacher. Dass man je absolut an den Punkt kommt, wage ich zu bezweifeln, aber man kann sich vielleicht ab und an bewusst machen, was man gerade tut, wenn man etwas vermeidet oder halten will. Und auch die eigenen (Verlust-)Ängste ab und an hinterfragen und versuchen, gehen zu lassen, da sie schlussendlich nichts dazu beitragen, den (möglichen) Verlust zu vermeiden, sondern nur den Zustand, der schön ist, trüben.

Und ja, ohne Liebe ist alles nichts. Liebe hört nie auf, sie ist im Leben immer da, wenn man sie zulässt. Mal auf die eine, mal auf die andere Weise.