Wieso sprechen so viele lieber hinter dem Rücken von andern, statt sich direkt mit dem Menschen auseinanderzusetzen? Wo liegt der Kick? Gibt es eine innere Befriedigung? Oder weiss man selber, dass das, was man sagt, eigentlich falsch ist, man es deswegen nicht vorne rum der entsprechenden Person ins Gesicht sagen kann? Weil man fürchtet, die Antwort könnte einen selber mehr treffen, als man den anderen trifft?
Wenn ich etwas nicht vorne rum sagen kann, müsste ich mich fragen, wieso das so ist. Es gibt verschiedene Gründe:
- Ich will mit der Person nichts zu tun haben - dann stellt sich die Frage, wieso sie so wichtig ist, dass ich mich dennoch mit ihr beschäftige und ihr meine Zeit widme, indem ich über sie spreche.
- Ich weiss, dass das, was ich sage, nicht richtig ist - wieso will ich es dann erzählen? Was will ich damit erreichen? Rache? Selbstbefriedigung? Aber wird es eine sein, wenn ich wissentlich Lègen erzähle? Wenn ich jemanden mutwillig schlecht mache?
- Ich weiss, dass ich den anderen Menschen damit verletzen würde - wieso sage ich es dann hintenrum? Die Gefahr, dass er es über Ecken trotzdem erfährt und dann umso verletzter ist, liegt auf der Hand.
- Es macht Spass - wo genau liegt der Spass, hinter dem Rücken anderer zu sprechen? Weil man dann ungehemmt lästern kann? Worin muss die Lästerei bestehen, wenn man die Inhalte nicht auch vorne rum loswerden kann und gemeinsam lachen?
Und sollte je über einen selber hintenrum geredet werden: was kümmert es schon, wer mit unserm Hintern spricht. Schön ist es, wenn vor den Augen die Menschen stehen, die einem wichtig sind.
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