Donnerstag, 29. April 2010

Veränderungen

Wenn das Leben Neues bringt, stehen Veränderungen an, welche oft auch mit Abschied verbunden sind. Man muss von Altem Abschied nehmen, das Neue hat seinen Preis.

Meistens hat man sich aktiv für etwas Neues entschieden, sah darin positive Aspekte, die zu diesem Entscheid führten. Und doch merkt man oft, dass das Loslassen des Alten nicht immer leicht fällt. Man sieht, was daran schön war, man erinnert sich an schöne Momente, an Situationen, die einen mit dem Alten verbanden. Und je mehr man sich auf diese Gedanken einlässt, desto mehr nimmt die Trauer über das nahende Ende überhand. Die Sicht auf das Positive schwindet, weil man sich des Preises, den man dafür zahlt, immer bewusster wird.

Und doch: Manche Entscheide müssen wohl gefällt werden, das Verhaftetsein muss irgendwann ein Ende nehmen, weil das, was lockt, eben doch das ist, wofür man sich entschied - aus guten Gründen, wie man hofft. Und oft wünscht man sich, man könnte sich zweiteilen, um nicht diese Zerrissenheit spüren zu müssen. Oder man wünscht sich zumindest einen Blick in die Zukunft, um zu sehen, ob das Neue den Preis wert ist, den man zahlen muss.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das Neue ist doch auch etwas, auf das man sich freut, oder?
Es ist nur natürlich, das Alte immer mehr zu schätzen, wenn es langsam schwindet. Doch die Vorfreude auf das Neue soll überwiegen, um es mit positiver Energie anzugehen.
Ich hatte, als ich in die Schweiz kam auch solche Anwandlungen - mehr Lokalpatriotismus - indem ich hessische Musik (Rodgau Monotones) gehört habe, "Handkäs mit Musik" und Ebbelwoi plötzlich viel öfter konsumierte als ich es in Hessen je tat. Das ist wohl wie bei einem Kind im Wechsel zum Jugendlichen, das plötzlich nocheinmal Puppen und sein ganzes Kinderspielzeug herausholt, wie um die "alte Zeit" festzuhalten und sich doch in dem neuen Status wohlfühlt und ihn geniesst. Die Melancholie über das verlorene verliert man aber wohl seinen Lebtag nicht so ganz. Und ich finde das gut und schön so.