Dienstag, 16. März 2010

Anker setzen

Wie ein Schiff
auf hoher See -
ohne Ziel,
und Horizont.

Uferlos -
so fühl' ich mich.
Ohne Hafen,
ohne Anker.

Ein Pirat
auf hoher See -
ohne Zuflucht,
nie daheim.

Wellen schlagen
an den Bug,
bringen mich
ins Schwanken.

Winde rütteln
an den Masten,
lenken ab
und treiben weg.

Nebel schweben
auf dem Meer
verhüllen mir
den Blick.

Land in Sicht,
ersehn' ich mir -
Segel und dann
Anker setzen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wunderschön geschrieben!

Das Meer als wildes, unberechenbares Umfeld und das Schiff, winzig im weiten Ozean, das den Gewalten trotzen soll ist eine schöne Allegorie zum Leben.

Mich hat dieses Gedicht (wohl bedingt durch akuten Koffeinmangel) beim Nachdenken darüber zu dem "Narrenschiff" von H. Bosch getragen. Eine andere Allegorie, ein völlig anderer Ansatz, und doch finde ich beide genauso gültig.
http://www.historyforkids.org/learn/people/pictures/boschfools.jpg