Donnerstag, 16. Februar 2012

Glück

Ich habe in meinem Leben eines gemerkt: die grösste Gefahr für mein eigenes Glück ist, wenn ich das Glück im aussen suche. Dann stelle ich meinen eigenen Weg zu oft in den Hintergrund und konzentriere mich auf das Aussen, vergesse dabei das, was mich im Innen befriedigt, was ich brauche, um mit und in mir zufrieden zu sein.

Ist das Aussen gut und funktioniert, ist das kein Problem, dann fühlt sich das gut an. Doch sobald die Aussenwelt zu bröckeln beginnt, schwindet das Glück. Und wenn das Innen nicht gepflegt wurde, bleibt ein Loch zurück, eine Leere. Man hat sich selber verloren - schon lange - und weil man das Aussen auch noch verlor, steht man vor dem Nichts. Dann beginnt eine doppelte Arbeit: die Verarbeitung des Verlusts im Aussen sowie die Aufbauarbeit im Innen, die Neuerfindung von einem selber.

Wer bin ich?
Was will ich?
Was will ich nicht?
Wo will ich hin?
Wie komme ich hin?
Was brauche ich für mich?
Wo nehme ich es her?

Ich bin einige Male in diese ewig gleiche Falle getappt. Habe mich selber plötzlich klein gemacht, weil das Aussen so gross und gut erschien, achtete mich gering und unterwarf mich und mein Sein fast. Dadurch fehlte das Herz auf dem eigenen Weg, weil es ganz auf das Leben im Aussen geworfen wurde. Vergessen habe ich dabei wohl, dass man selber immer die Basis bleibt. verliert man diese Basis, sich selber, fehlt allem im Aussen auch an Fundament. Es gibt Menschen, die darauf aus sind, einem das Fundament zu entziehen, weil sie dann selber mehr Boden gewinnen können. Diese hätten gar keine Chance, würde man um seinen eigenen Boden besorgt sein, ihn bewusst pflegen. Nicht im Kampf gegen den andern, sondern aus Sorge zu sich selber.

Ich habe meinen Weg wieder im Blick. Das fühlt sich gut an. Nochmals passiert mir derselbe Fehler nicht. Aber ich bin dankbar für die Lehre. Auch wenn sie weh tat, oft mit Schmerzen, Abstürzen verbunden war. Lehren sind wohl so, dass sie ihren Preis haben.

Was ist Glück? Glück ist der Zustand, wenn man ganz bei sich im Jetzt lebt, offen für das, was ist, annehmend, was kommt, geniessend, was sich darbietet. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit dem Leben im Jetzt und Hier. Denn was war, ist nicht mehr, was kommt, noch nicht da - man kann sich nur fallen lassen und fühlen, wie man getragen wird. Ich leite genau diese Worte Tag für Tag in meinen Yogaentspannungen an - Zeit, sie in mein Leben zu lassen.

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