Mittwoch, 2. Mai 2012

Der schnöde Mammon


Geld

Was sind Gefühle
in einer kalten Welt,
in der man bloss
den Schein noch sucht.
Sich zu offenbaren,
als Schwäche gilt,
sich zu öffnen,
zum Angriff ruft.

Was sind Gefühle
in einer harten Welt,
in der man stark sein
und bestehen muss,
um nicht unterzugehen.
Wo als Schwäche gilt,
wenn man offen
fühlt.

Was sind Gefühle
in einer schnellen Welt,
die antreibt nur
zu Höchstleistung.
Wo Romantik als Geplänkel scheint,
Geld nur herrscht
und Macht
gesucht.

Was sind Gefühle 
in einer toten Welt,
wo jedes Fühlen
abgewürgt
und der der fühlt
in Ketten darbt,
als Idealist beschimpft
und ruhig gestellt,
auf dass er schweige.

Was sind Gefühle 
in dieser heut'gen Welt?
Gibt man auf
Und ist nur Schein?
Gewinnt Verstand,
das Herz soll Schweigen?
Oder wagt man doch
Und ist.

Das Geld alles ist in dieser Welt, ist nichts neues. Und auch in der Wirtschaftskrise reden alle von Geld, entscheidet Geld über Sein oder nicht Sein. Wer nichts hat, gilt wenig, wird von oben herab beäugt. Wer hat, dem wird gehuldigt, der ist wer, der taugt was. Wert wird mit Geld bemessen. Einkommen generiert ihn. Und selbst wenn dem widersprochen wird, so drückt der Geldwert immer wieder durch. Beim Geld hören Freundschaften auf, geht man über Gefühle hinweg, vergisst man Sitte und Anstand. 

Und selbst wenn man dem Kapitalismus abschwören will, sich dagegen stellen will, bleibt man ihm ausgeliefert, da man ihm überall im Leben begegnet. Das Leben funktioniert nicht ohne Geld und will man es leben, ist man darauf angewiesen. Und damit dem Wertesystem dieser Gesellschaft. Unkenrufe verkünden den Untergang des Systems und neue Werte. Werden diese besser sein? War es nicht immer so, dass die Oberen die Unteren verlachten? Ob das Mittel dazu Geld, Adel oder sonstwie heisst ist eigentlich egal. Der Mechanismus bleibt derselbe. 

1 Kommentar:

headroom hat gesagt…

Da werde ich dann wohl zu den Ursprüngen meiner Ahnen gehen und Raubritter werden. ;)